Timisoara  

 

Kurze Geschichte

Temeswar hat eine wechselvolle Geschichte,und wurde 1177 erstmals als "Demensiensis castrum" urkundlich erwaehnt. Nach der Zerstoerung durch die Tataren im Jahre 1241 rief der ungarische Koenig Bela IV. deutsche Siedler in das entvoelkerte Land, die ein Erdbeben erneut zerstoert, wurde Temeswar 1552 von den Tuerken eingenommen und erst 1716 von der oesterreichischen Armee unter Prinz Eugen endgueltig zurueckerobert.

Die Stadt, die unter den Kriegseinwirkungen schwer gelitten hatte, wurde erneut wiederaufgebaut.Oesterreichischer Barock praegt seither das Stadtbild Temeswars, "Klein Wien" nannte man die Stadt deshalb vor dem Ersten Weltkrieg. Dom, Rathaus und viele Adelpalaeste aus dem 18.Jahrhundert blieben bis heute erhalten und vermitteln die typische Ausstrahlung einer Provinzhauptstadt der fruheren Donaumonarchie. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Banat von Ungarn abgetrennt und seither gehoert Temeswar zu Rumaenien.

Timisoara hatte 1884 die erste elektrische Strassenbeleuchtung Europas.

Die Auswirkungen der Ceausescu-Diktatur, die Rumaenien herunterwirtschaftete und aus den Menschen ein Volk der Hungerden, Frierenden und medizinisch Unterversorgten machte, hinterlassen allerdings auch heute einige spuren.

Doch von Temeswar aus kam das Signal zum Sturm des Regimes. Nachdem die Bevoelkerung im Dezember das Parteigebaeude der Stadt  gestuermt hatte, griff die Revolution auf das ganze Land. Einige Tage spaeter war das Ende der Ceausescu-Herrschaft gekommen.

 

Geographische Lage und Infrastruktur

Innerhalb Rumaeniens gilt Timisoara als das Tor zum Westen, und befindet sich im Suedwesten des Landes, nur 500 Km von Wien und Skopje, 600 Km von Bukarest und sofia, 300 Km von Zagreb und Sarajewo sowie 150 von Belgrad entfernt. Timisoara liegt im Zentrum der Euro-Region Donau-Cris-Mures-Tisa.

Timisoara befindet sich auf  der grosse  Nord-Sued-Route 4 (Dresden - Prag - Wien - Budapest - Bukarest - Thessaloniki - Istanbul) und ist ist ein Verkehrsnotenpunkt fuer die E70 (La Coruna - Lyon- Milano - Zagreb - Belgrad - Timisoara - Craiova - Bucuresti - Varna ) und E671 (Timisoara - Arad - Oradea - Debrecen), aber auch fuer das Eisenbahnnetz, so dass 9 Strecken beruehren sich hier, die wichstigsten waeren die Verbindungen mit Bukarest, Budapest und Belgrad.

Durch die Wiedereroeffnung der Schiffahrt auf dem Bega Kanal koennte die Verbindung mit der Donau-Main-Rhein Wasserroute 7 verwirklicht werden.

Timisoara  hat eine Flaeche von 130 qkm, und verfuegt ueber 534 Km Strassennetz, und einen internationalen Flughafen, der bietet die Moeglichkeit fuer regelmaessigen Verbindungen mit New York, Chicago, London, Frankfurt, Duesseldorf, Wien, Verona, Treviso, u.a. (ca. 7800 Fluege pro Jahr)

 

Bevoelkerung und Arbeitskraft

Das nahe der ungarischen Grenze liegende Temeswar ist mit ueber 330.000 Einwohnern heute die groesste Stadt im West Rumaeniens, drittgroesste Stadt Rumaeniens, und Hauptstadt des Kreises Timis.

Anteil Timisoaras an der rumaenischen Gesamtbevoelkerung liegt bei 1,46%.

In Osteuropa ist Timisoara ein Sonderfall. Mit der romanischen Sprache

setzt sich das Land kulturell von den slawischen Voelkern ab und ist durchgehend, reformwillig, lernfaehig und westlich orientiert. Die multiethnische Bevoelkerung ist tolerant und weltoffen : 82% Rumaener, 10% Ungarer, 4% Deutschen, 2% Serben, 2% andere.

Beichtstruktur : 79% Orthodox, 12,4% Katholik u.a.

Die Arbeitslosenrate liegt bei 8%

Die Loehne und Gehaelter sind mit durchschnitlich ca.125 Euro fuer Angelernte und 175 EURO fuer Facharbeiter niedrig. Naturlich ist hier mit moderaten Steigerungen zu rechnen, die aber deutlich unter den Lohnkostenentwicklungen in z.B. Polen, Ungarn und Tschechien liegen werden.

 

Bildung

Generell ist das Bildungsniveau in Timisoara ausgewiesen hoch. Die Analphabetenrate liegt bei nur 1,7 % (im Vergleich Rumaenien insgesamt 4,7%).

Schulform Anzahl Anzahl Schueler und Studenten Anzahl Lehrer und Dozenten
Vorschule 64 7000 500
Grundschule 47 35000 2400
Realschule und Gymnasium 32 17500 1360
Fachhochschule 29 6350 390
Technische Hochschulen und Universitaeten 8 41842 2791

Berfusbildungsinstitute bieten fuer die wichtigsten Berufsgruppen praxisnahe Curricula vor allem im Informatikgymnasium oder an der Polytechnischen Universitaet.Neben einer hohen Qualitaet im Akademischen Ausbildungsbereich werden auch gewerbliche und kaufmaenische Fachkraefte sowie Mechaniker in Berufsschulen ausgebildet.

In 50 Fakultaeten studieren ca.42.000 Studenten, und die technische Universitaet arbeitet in einigen Ausbildungsbereichen (Bauwesen und Elektromechanik) mit Unterstuetzung des DAAD und vermitteln fachspezifisch die deutsche Sprache.

 

Wirtschaftliche Uebersicht

Die Entwicklung fand in gleicher Weise in Timisoara statt. Doch die Branchen waren unterschiedlich betroffen : Waehrend die Landwirtschaft kontinuierlich schrumpfte, konnten Maschinenbau, Metallverarbeitungsindustrie und Elektrotechnik/Elektronik sogar deutliche Wachstumserfolge erzielen.

Traditional besitzen die Leichtindustrie (Bekleidung, Schuhe,u.a.) Landwirtschaft und Nahrungsmittelindustrie sowie die elektrotechnik und Elektronik in Timisoara eine starke Praesenz.

Durch das hohe Niveau von Produktivitaet und Qualitaet sowie noch geringen Lohnkosten positioneren sich in Timisoara mittlerweile die Unternehmen aus den Branchen Bekleidungs- und Schuhindustrie neben der "reinen Lohnproduktion" auch mit eigenen Kollektionen als Vollkonfektionslieferanten.

Durch die Bodenrueckgabe nach der Revolution in zu kleinen Flaechen waren zunaechst grosse Schwierigkeiten in der Landwirtschaft zu verzeichnen. Der Uebergang zu wirtschaftlich tragbaren Organisationsformen durch die Integration zwischen privaten Erzeugerverbaenden und der Lebensmittelindustrie zeigt erste erfolgreiche Wirkungen. Hauptsaechlich durch auslaendische Direktinvestitionen konnte die zuvor noch schwache Elektroindustrie neue Geschaeftsfelder im Bereich der Automobilzulieferindustrie, Softwareentwicklung, der Fertigung von Hardware sowie der Entwicklung von Mess- und Regeltechnik aufbauen.

Diese Dynamik basiert auch auf den auslaendischen Direktinvestitionen, die Timisoara seit Beginn der Oeffnung durch die investorenorientierte pragmatische und engagierte Wirtschafts- und Stadtentwicklungspolitik gwinnen konnte. Pro Kopf der Bevoelkerung sind in Timisoara waehrend der 90er Jahre fast viermal so viele internationale Investitionsprojekte implementiert worden als im Land insgesamt.

Anteil Timisoaras an den Direktinvestitionen Rumaeniens ist ca. 5%.

Im vergleich die pro Kopf Direktinvestitionen lagen bei 1038 USD in Timisoara und 268 USD in Bukarest.

Die technologisch orientierten Branchen verzeichnen zur Zeit das groesste Wachstum. Deshalb werden die IT-Industrie, die Fertigung von Komponenten, und internationale Dienstleistungen neben der zweifelsohne wichtigen Landwirtschaft die groesste Bedeutung haben. Siemens Automotive und acht Softwareunternehmen aus Baden-Wuertenberg haben sich allein im Jahr 2000 niedergelassen.

Der landesweit erfolgreiche Internet-Provider DNT, die Software-Schmiede Lasting, der Zaelerhersteller ABB-Rometrics sowie Antennenhersteller Kathrein sind Erfolgsgeschichten marktorientierten Informations- und Kommunikationstechnik. Die Firma Solectronfertigt im Unterauftrag Mobiltelefone fuer Nokia, Siemens und Panasonic.

Die Automobilzulieferungsindustrie hat Betriebe zur Fertigung bzw. Konfektion/Montage von Teilen aufgebaut. Diese verfuegen ueber aeusserst qualifizierte gewerbliche Mitarbeiter, deren Produkte auch den hoechsten Qualitaetsanforderungen der internationalen Automobilindustrie entsprechen. Ein hervorragendes Beispiel hierfuer ist die Firma Lisa Draexlmaier aus Bayern, ein internationaler Hersteller von Kabelbaeumen und Zulieferer von BMW. Alein dises Unternehmen beschaeftigt in Timişoara 1300 Mitarbeiter in einem brandneuen Werk.

Mit einem aehnlichen Produktionsprofil hat sich die deutsche Firma Kromberg & Schubert im neuen Industriepark angesiedelt.

Wegen seiner Grenzlage ist Timişoara auch ein Standort fuer internationale Dienstleistungen. Banken wie ABN-AMRO, HVB Bank, Ing Bank, RaiffeisenBank, Volksbank, Finanz Bank, West Bank, Groupe Societe General, Citibank haben sich bereits niedergelassen, die Frankfurt Bukarest Bank, sowie Banken aus Oestereich eroefnen in Kuerze Zweigstellen in Tmişoara. Versicherungsunternehmen wie CGNU- Comercial UNION, ALLIANZ-Tiriac, AIG, Netherlanden, aber auch alle anderen Logistikunternehmen und Speditionen sind hier vertreten. Nicht zuletzt der internationaler Flughafen mit taeglichen direkten Flugverbindungen nach Frankfurt, Wien, Verona, New Yorkund dem von allen befragten Investoren am Standort gelobten agilen Handling ist ein wesentlicher Standortvorteil. Diese Erfolge in High-Tech und globalen Dienstleistungen sollten jedoch nicht die Chancen der Landwirtschaft ueberdecken.. Die Ackerbauflaechen im Regierungsbezirk Timiş ist mit ueber 90% der Flaeche die hoechste in Rumaenien, mit Vergleich zu anderen Bezirken. Der mit Mitteln der KfW finanzierte Grossmarkt wird die Vermarktung vieler Produkte nachhaltig verbessern. Hier bieten sich Anschlussinvestitionen nahezu an.

Enschprechend renommiert ist die Liste der in Timişoara taetigen internationalen Unternehmen. Insgesamt haben sie mehr als 416 Mill. Euro am Standort investiert.

Namen des Unternehmens

Direkinvestitionen

Branche

ABB Rometrics

1,5 Mill. Euro

Electrotechnik

Alcatel

36 Mill. Euro

Telekommunikation

Avanti

0,5 Mill. Euro

Tankstellen

Coca-Cola

7 Mill. Euro

Getraenke

Continental

100 Mill. Euro

Reifenproduktion

Daimler-Crysler

2 Mill. Euro

Vertrieb von Autumobilen

Helvetica Profarm

7 Mill. Euro

Pharmazeutische Industrie

Kromberg&Schubert

3 Mill. Euro

Kabelbaeume fuer die Autoindustrie

Linde Gas

4 Mill. Euro

Industriegase

Draexlmaier

7,5 Mill. Euro

Kabelbaeume fuer die Autoindustrie

Mc Donalds

3 Mill. Euro

Restaurants

Metro

11 Mill. Euro

Grosshandel C&C

Mol

3 Mill. Euro

Tankstellen

Kathrein

5,5 Mill. Euro

Antennen

Philips Elba

1,5 Mill. Euro

Gluehbirnenproduktion

Procter&Gamble

40 Mill. Euro

Chemische Industrie

Siemens Automotive

5 Mill. Euro

Software Fuer Autoindustrie

Shell

2,5 Mill. Euro

Tankstellen

Solectron

65 Mill. Euro

Elektronik, Leiterplatten

 

Industrieparks & Services

Im gesamten Gebiet der Stadt Timişoara und des Kreises Timiş finden sich attrakive Gewerbeflaechen mit guten infrastrukturellen Anbindung zu Preisen zwischen 3-, und 30- DM pro qm. Besonders empfehlenswert ist ein Betriebsaufbau jedoch auf den von der Stadtverwaltung ausgewiesenen Gewerbefaechen, weil diese:

Optimale Ver- und Entsorgungsstrukturen aufweisen

Synergiewirkungen durch die Nachbarschaft mit brachennahen und haeufig internationale Unternehmen erlauben zu guenstigen Konditionen gepachtet werden koennen

Industriegebiet Freidorf

In diesem Indusriegebiet werden gewerblichen Investoren mit mittlerem bis grossem Flaechenbedarf Gewerbefaechen mit guten Verkehrsanbindung angeboten. Die Flaechen des 60 ha grossen Gebieteswerden zwar im oeffentlichen Ausschreibungverfahren – jedoch trotzdem sehr unbuerokratisch und zuegig - zu guenstigen Konditionen angeboten.

Vorhandene Infrastruktur:

Parzellengroesse

Pachtfrist

Preis / m2

0,25 ; 2 oder 3 ha

49 Jahre, Verlaengerung um weitere 25
 Jahre moeglich

Mindestgebot
0,1 Euro/m2/ Jahr

Referenzen bisheriger Ansiedlungen im Gewerbegebiet Freidorf geplant:

 

Highlights

Unbuerokratischste Grossstadt Rumaeniens (Zertifikat) Auszeichnung durch USA
8 Universitaeten mit 50 Fachbereichen
25% der Gemeindeflaeche unbebaut, umfassende Gewerbeflaechen
Logisticher Standvorteil nur ein Autotag von Frankfurt oder gar Sueddeutschland entfernt
Internationaler Flughafen mit Direktverbindungen Bahnstrasse und Europastrasse zugleich
Hoechste Direktinvestitionsquote Rumaeniens ausserhalb Bukarests
Hoechste landwirtschaftlicher Nutzflaechenanteil im Vergleich aller rumaenischen Regierungsbezirke
Analphabetenrate niedriger als in Deutschland
Erste elektrische Strassenbeleuchtung Europas (1884)
Wiege der demokratischen Revolution von 1989